„Das hann mir immer schon so gemacht, gibt’s bei uns nicht!“

Foto: Helmut Fercho
Diözesanleiter Antonius Freiherr von Salis-Soglio (li) und Ortsbeauftragter Oliver Buchholz heißen die neuen Mitglieder herzlich willkommen. Foto: Helmut Fercho

Lebach. Am Samstag, den 13. August, haben die Malteser Lebach ihre Eigenständigkeit mit einer Feier in der Pfarrgasse besiegelt und mit vielen befreundeten Gruppen, Personen und Gästen gefeiert. Die Feier begann mit einem festlichen Gottesdienst in der Lebacher Pfarrkirche, gefeiert von dem Lebacher Stadtseelsorger Pfr. Hermann Zangerle, Diözesanjugendpfarrer Christian Koßmann und anderen befreundeten Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Musikalisch hat der Malteser Chor den Gottesdienst mitgestaltet - dieser hat mit Sängerinnen und Sängern der Gliederungen Saarlouis und Lebach längst Tradition.

Dann der Schock nach der Messe: starke Rauchentwicklung in der Sakristei. Feuerwehr und Rettungskräfte müssen her. Natürlich nur zu Übungszwecken oder besser gesagt: zu Schauübungszwecken. Personenrettung, Brandbekämpfung und Versorgung der Geschädigten standen im Mittelpunkt der etwa einstündigen Übung in der Pfarrgasse, die vor Ort kommentiert und erklärt wurde. Bilder aus der Sakristei lieferte parallel ein Livestream, sodass die Besucherinnen und Besucher vollumfänglich am Geschehen teilnehmen konnten. Bei dieser Übung zeigten Feuerwehr, DRK und die Malteser Lebach ihr können im Bereich Katastrophen- und Bevölkerungsschutz.

Nach dem Mittagessen schloss sich ein Festakt an, eröffnet durch den neuen Stadtbeauftragten der Malteser Lebach Oliver Buchholz. „Das hann mir immer schon so gemacht, gibt’s bei uns nicht“, konstatierte er in seiner Begrüßung. Und das sei auch gut so und zeige wie jung, aktiv und kreativ die neue Gliederung, die es als Jugendgruppe schon seit 1999 gibt, ist.

Schirmherr Innenminister Reinhold Jost gratulierte den neuen Verantwortungsträgern und zeigte sich hocherfreut darüber, dass Ehrenamt im Saarland nicht nur zurückgehe, sondern, dass sich auch gut funktionierende neue Gruppen bildeten. Er sicherte der neuen Gliederung seine Unterstützung zu, etwa wenn es um die aktuelle Suche nach einer geeigneten Unterkunft in Lebach gehe.

Auch der Kreisbeauftragte und Stadtbeauftragte von Saarlouis, Christian Wirth, aus dessen Obhut heraus die neue Gliederung entstand, bescheinigte der neuen Gliederung einen guten Start. Er wünsche sich weiterhin enge und freundschaftliche Zusammenarbeit in allen Bereichen.

Bei den anschließenden Ehrungen, die Diözesanleiter Antonius Freiherr von Salis-Soglio vornahm wurde deutlich wie viele junge und junggebliebene Menschen sich bei den Maltesern in Lebach einbringen und daran arbeiten die Gliederung weiterzuentwickeln.

An den Feierlichkeiten nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter vieler befreundeter Gruppen, Vereine und anderer Malteser-Gliederungen teil.

Die Gründungsfeierlichkeiten reichten bis in die darauffolgende Woche: In vier „offenen Gruppenstunden“ hat die Gliederung Einblicke in die alltägliche Arbeit der Lebacher Malteser geliefert und konnte auf diesem Weg auch einige Neumitglieder willkommen heißen.

 

Zum Hintergrund:

Seit 1999 gibt es eine Malteser-Gruppe in Lebach. Damals wurde sie von dem ehemaligen Lebacher Pfr. Franz-Rudolf Müller und dem Malteser-Stadtbeauftragten von Saarlouis, Christian Wirth als Jugendgruppe, quasi als Filiale der Gliederung Saarlouis gegründet. Die Malteser in Lebach haben zunehmend Anklang gefunden, die Gruppe wuchs, aus einer Jugendgruppe entstanden zwischenzeitlich drei Gruppen, die sich wöchentlich getroffen haben bzw. immer noch treffen.

Die Mitglieder wurden älter, sodass sich immer mehr auch für die Erwachsenendienste des Malteser Hilfsdienstes interessierten. Zusammen mit der Gliederung Saarlouis, konnten wir Erfahrungen sammeln in den Bereichen Sanitätsdienst, Ausbildung und Verpflegung. Zuletzt waren wir gemeinsam im Einsatz im Ahrtal.

Mehr und mehr entstand der Wunsch fortan eigenverantwortlich handeln zu können und aus der "Filiale von Saarlouis" eine eigenständige Gliederung zu gründen. Der Stadtbeauftragte von Saarlouis Christian Wirth unterstütze diesen Wunsch. Ein Jahr lang haben wir uns dann gemeinsam Gedanken darüber gemacht, wie unsere neue Gliederung aussehen kann, wie sie personell und finanziell aufgestellt sein wird.

Nach 23 Jahren sind die Malteser in Lebach nun erwachsen geworden und bilden seit März eine eigenständige Gliederung, die nach wie vor freundschaftlich mit den Maltesern in Saarlouis verbunden ist und eng mit dieser Gliederung zusammenarbeitet.

Wir sind nun aktiv in den Bereichen Jugend, Verpflegung, Sanitätsdienst und Ausbildung. Die Malteser Lebach zählen insgesamt rund 150 Mitglieder, davon sind etwa 45 ganzjährig aktiv. Altersdurchschnitt: Unter 40.