50 Jahre Malteser Weiler: Eine Zeitreise

Wir feiern Jubiläum. Grund genug, einen Blick auf die vergangenen fünf Jahrzehnte zu werfen.

Die 1970er ...

Die 1970er ...

Am 23. Oktober 1973 gründeten eine "Handvoll" junger Leute die Malteser Gliederung Weiler. Zum Start standen nur 10 Sanitätstaschen und jede Menge Optimismus zur Verfügung.

Die 70er Jahre waren eine Zeit der Aufbauarbeit. Mit Hilfe von Altglassammlungen wurde die finanzielle Basis für den Verein gelegt. Erste Lehrgänge in der Sanitätsausbildung standen im Vordergrund und bildeten den Grundstein für die Entwicklung der Arbeit der Malteser Weiler.

Mit Übernahme des Sanitätsdiensts bei der ersten IVV-Wanderung im Jahre 1974 traten die Malteser Weiler erstmals in der Öffentlichkeit auf. Dieser Sanitätsdienst wird bis auf den heutigen Tag durchgeführt.

Erstmals werden auch "Lebensrettende Sofortmaßnahmen" unterrichtet. Der Kurs hieß zu diesem Zeitpunkt noch "Sofortmaßnahmen am Unfallort".

Diese Einsätze gaben der Entwicklung des Malteser-Hilfsdienstes in Weiler wichtige Impulse. Die Malteser standen somit erstmals in der Öffentlichkeit. Die Mitgliederzahl stieg beständig an, so dass 1979 am zweiten Sonntag im September die erste Seniorenfahrt durchgeführt werden konnte.

Diese zupackende und engagierte Art, gerade in den Anfängen, hat dazu beigetragen, die Eckpfeiler der Tätigkeit der Malteser aufzubauen und zukunftsfähig zu gestalten.

Die 1980er ...

Die 1980er ...

Neben der medizinischen Breitenausbildung wird der Sanitäts- und Betreuungsdienst Schwerpunkt der Malteserarbeit. Im Rahmen der Auslandshilfe wurden 1981/1982 die Malteser aktiv und sammelten Geldspenden, Lebensmittel, Kleidung usw. Diese wurden nach Polen an Hilfsbedürftige verschickt. Die Adressen wurden vom damaligen Pfarrer Zimmermann zur Verfügung gestellt. Letztendlich konnten 157 Pakete im Wert von 12.000 D-Mark auf den Weg gebracht werden.

In der Laudatio anlässlich der 10-Jahres-Feier 1983 wurde die zehnjährige Geschichte der Malteser Weiler aufgezeigt, die von einer kleinen, aber engagierten Schar getragen worden sei.

Junge Menschen zu begeistern und ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen, waren Idee und Anspruch gleichermaßen. Dies führte 1984 zur Gründung der Jugendgruppe.

Die Malteser übernahmen 1985 anlässlich einer groß angelegten Jahresabschlussübung der Feuerwehr Weiler die Versorgung der „Verletzten“ in eigens dafür aufgebauten Sanitätszelten.

Im Jahre 1986 griff eine kleine Gruppe von Maltesern die Idee auf, sich schauspielerisch zu betätigen. Aus dieser Idee wurde Wirklichkeit und man wagte 1987 mit dem Lustspiel „Hei‘ Oldie oder Opa auf Freiersfüßen“ den Schritt auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Eine Erfolgsgeschichte bis heute.

Die 1990er ...

Die 1990er ...

… waren geprägt vom Erwerb des heutigen Malteser Heims und dessen Um- und Ausbau in den Folgejahren.

Im Jahre 1997 spenden die Weilerer Hexen einen Rollstuhl im Wert von 2.500 D-Mark.

Zur NikolausAktion laden die Malteser Weiler erstmals im Dezember 1997 zu einer vorweihnachtlichen Feier bei Kaffee und Kuchen ein. Mit besinnlichen Liedern, Geschichten, Gedichten und Gesprächen sollten die Teilnehmer einen weihnachtlichen Nachmittag miteinander verbringen. Auch diese Aktion ist mittlerweile zur Tradition geworden.

Anlässlich einer Katastrophenschutzübung an der Grundschule „Heiligkreuz“ übernahmen die Malteser Weiler die Aufnahme, Erstversorgung und Betreuung der geborgenen „Opfer“.

Die 2000er ...

Die 2000er ...

Im Jahre 2003 wurde der 30. Gründungstag anlässlich des Patronatstages des Hl. Johannes des Täufers mit einem Gottesdienst und einem gemütlichen Beisammenseins rund um das Malteser Heim gefeiert.

Mit Hilfe zahlreicher Spenden von Vereinen und Privatpersonen konnte 2003 ein Defibrillator angeschafft werden. Mit ihm können geschulte Kräfte mittels elektrischen Stromstoßes ein lebensbedrohendes Kammerflimmern beseitigen.

2005 wird in Weiler wird der erste Hausnotruf-Teilnehmer der Malteser angeschlossen.

In Zusammenarbeit mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) wird 2006 eine große Typisierungsaktion in der Rhein-Nahe-Halle mit rund 700 Spendern durchgeführt. Aus dieser Aktion gingen sechs potentielle Spender hervor.

Mit dem Deutschen Roten Kreuz, Blutspendedienst West, organisieren die Malteser Weiler seit April 2007 eine vierteljährliche Blutspende-Aktion.

Ein weiterer Höhepunkt des sozialen Engagements ist 2009 die Gründung des Besuchs- und Begleitungsdiensts (BBD). Die Mitglieder des BBD besuchen regelmäßig ältere oder einsame Menschen zu Hause oder auch in den Seniorenheimen unserer Region.

Ein weiterer Höhepunkt des sozialen Engagements ist 2009 die Gründung des Besuchs- und Begleitungsdiensts (BBD). Die Mitglieder des BBD besuchen regelmäßig ältere oder einsame Menschen zu Hause oder auch in den Seniorenheimen unserer Region.

Die 2010er ...

Die 2010er ...

Zu Beginn dieses Jahrzehntes konnte von der Gliederung Tholey ein kleines Dienstfahrzeug übernommen werden.

Die letzten 20 Jahre waren auch geprägt vom schrittweisen Um- und Ausbau des Malteser Heimes. 2011 konnte das Malteser Heim fertiggestellt werden.

Auf Grund einer großzügigen Spende der Weilerer Hexen erfolgte im Jahre 2013 die Ausstattung mit digitalen Funkgeräten. Eine entsprechende Ausbildung schloss sich an.

Am 29. und 30. Juni 2013 feierten die Malteser ihr 40jähriges Bestehen. Mit einem stark besuchten Tag der offenen Tür im Malteser Heim begannen die Feierlichkeiten. Es wurden die einzelnen Gruppen und die neu erstellte Internetseite vorgestellt. Kaffee und Kuchen rundeten diesen erfolgreichen Tag ab. Ein feierlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche schloss sich an.

Am Sonntag folgte der Festakt in der ausschließlich mit eigenen Materialien und Accessoires geschmückten Rhein-Nahe-Halle. Er stand ganz im Zeichen von Festreden, Grußworten und Mitgliederehrungen. Nach der musikalischen Eröffnung durch den MGV Liederkranz 1886 Weiler begrüßte der Ortsbeauftragte Rainer Harnecker die zahlreich erschienen Gäste. Danach sprachen Baron von Salis Soglio als Vertreter der Malteser Diözesanleitung Trier, Ortsbürgermeisterin Marika Bell für die Gemeinde Weiler und Bürgermeister Franz-Josef Riediger für die Verbandsgemeine Rhein-Nahe neben den Glückwünschen zum Jubiläum Dank und Anerkennung für die über 40 Jahre geleisteten, dem Gemeinwohl dienenden, treuen Dienste und für das soziale und gesellschaftliche Engagement im Rahmen des Rettungswesens, des Sanitätsdienstes, in der Jugendarbeit und bei der Seniorenbetreuung aus. Die Malteser Weiler seien dabei stets ganz nah bei den Menschen gewesen, wie es ihrem Grundverständnis vom Malteserorden her entspricht. Ein gemütliches Beisammensein unter Mitwirkung des Spielmannszuges des Turnverein Weiler und des Musikvereins Weiler schloss sich an.

Anlässlich des Neujahrsempfangs der Ortsgemeinde Weiler am 03. Jan. 2016 wurde unserem Ortsbeauftragten Rainer Harnecker das Ortsiegel der Gemeinde Weiler verliehen. In der Urkunde heißt es:

"Der Rat der Ortsgemeinde Weiler verleiht im Namen der Bürgerinnen und Bürger von Weiler

Herrn Rainer Harnecker

in Würdigung seiner besonderen, langjährigen Verdienste zum Wohle und dem Ansehen der Ortsgemeinde Weiler das Ortssiegel mit Anstecknadel."

Weiler, 03. Jan. 2016

Marika Bell, Ortsbürgermeisterin

In einer kleinen Feierstunde am Mittwoch, 26.10.2016, im Kreistagssaal der Kreisverwaltung Mainz-Bingen überreichte Landrat Claus Schick anlässlich der Ehrenamtsförderung dem Ortsbeauftragten der Malteser Weiler, Rainer Harnecker, einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 15.975 Euro. Der Landkreis Mainz-Bingen fördert damit im Rahmen seiner Ausgleichsfunktion das ehrenamtliche Wirken seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger und stärkt die ehrenamtliche Initiative und Arbeit von Menschen, die sich für die Allgemeinheit einsetzen.

Mehr als 43 Jahre ehrenamtliche Arbeit der Malteser Weiler steht für die Nachhaltigkeit und soziale Kompetenz. „Diese bestehenden Säulen wollen wir weiterhin stärken und ein neues Projekt in Angriff nehmen - die Anschaffung eines „Malteser Busses“. In dieses Projekt wollen wir das Geld investieren“, so Rainer Harnecker.

Die Gesundheit und das Wohlergehen der älteren Menschen ist uns ein großes Anliegen und nimmt einen hohen Stellenwert ein. Niemand soll im Alter vereinsamen oder ohne Hilfe bleiben. Je höher unser aller Lebenserwartung wird, umso mehr sind neue Formen der Hilfe zwischen den Generationen wichtig.

Anlässlich des Neujahrsempfanges der Malteser Weiler am 08.01.2017 wurde das neue Fahrzeug, ein Nissan NV 400 mit neun Sitzen, vom Autohaus Grünewald übergeben und in Dienst gestellt. "Damit wollen wir Seniorenfahrten, Jugendfahrten aber auch allgemeine Fahrten unternehmen", so Thorsten Harnecker. bei der Schlüsselübergabe durch die Inhaberin des gleichnamigen Autohauses, Judith Grünewald und Ewald Lenhart an den Ortsbeauftragten der Malteser Weiler, Rainer Harnecker. Die Anschaffung des Fahrzeuges machte die Ehrenamtsförderung des Landkreise Mainz-Bingen. Das Fahrzeug wird von ehrenamtlichen Helfern gefahren.

Im Anschluss wurde in einer kleinen Andacht das Fahrzeug durch Diakon Karl Werner Fachinger - verbunden mit den besten Wünschen für eine allzeit unfallfreie Fahrt - gesegnet.

Am 16. Juni 2018 feierten die Malteser Weiler ihren 45. Gründungstag. Aus diesem Anlass wurde das Malteser-Heim für Alle geöffnet und die Dienstleistungen am Tag der offenen Tür in lockerer Atmosphäre vorgestellt. Es interessierten sich nicht nur zahlreiche Bürger, auch die Ortsbürgermeisterin Marika Bell, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, Karl Thorn und Abordnungen der Diözesangeschäftsstelle Trier und der Nachbargliederungen verschafften sich einen Eindruck vom Angebot der Weilerer ehrenamtlichen Helferschar.

Mit einer Zukunftswerkstatt 2017 wurde in der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe das Projekt „Kommunales Entwicklungsmanagement gestartet. Aus vielen Projektideen entstand auch das Projektgruppe „Ehrenamt“, deren Leiterin Ursula Harnecker wurde.

Im Jahre 2018 wird der erste Ehrenamtstag der Verbandgemeinde Rhein-Nahe von den Maltesern Weiler organisiert und geleitet. Kernanliegen des Ehrenamtstages ist es, dem Ehrenamt die verdiente Wertschätzung entgegenzubringen und den Vereinen die Möglichkeit zu bieten, sich zu präsentieren und neue Mitglieder anwerben zu können.

Zugleich ist dieser Ehrenamtstag auch Startpunkt für das neue Repair Café in der Verbandsgemeinde. Dahinter verbirgt sich eine temporär eingerichtete Selbsthilfewirkstatt zur Reparatur defekter Alltags- und Gebrauchsgegenstände. Seit dem ziehen wir als „Wander“-Repair-Café innerhalb der Verbandsgemeinde von Ort zu Ort. Dies ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal.

Zum Ende des Jahrzehnts wurden unter dem Motto „Ehrenamt mit Herz“ der Sitztanz, die Oma-Opa-Vorlesestunde, der Spielenachmittag und der Computer Treff Generationen 60+ gestartet. Digital-Botschafter Berthold Heinrich freut sich darauf, der Generation 60+ das Leben im weltweiten Netz näherzubringen.

 

Die 2020er ...

Die 2020er ...

Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die bisherige Epidemie in China der Infektionskrankheit COVID-19 (umgangssprachlich oft als „Corona“ oder „COVID“ abgekürzt) offiziell zu einer weltweiten Pandemie. Verursacht wird die Erkrankung durch eine Infektion mit dem bis dahin unbekannten Coronavirus SARS-CoV-2. Die bisher verheerendste Pandemie des 21. Jahrhunderts wird weltweit in großem Rahmen von den Medien begleitet. Sie ist ein Beispiel für die rasche Ausbreitung einer Krankheit in einer zunehmend vernetzten Welt. Mehr oder weniger einschneidende Quarantänemaßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren, Schulschließungen und Reisebeschränkungen sowie Beherbergungsverbote waren die Folge. Alle Aktivitäten im Bereich des Ehrenamtes durften nicht mehr durchgeführt werden. Die Mitwirkung an Corona-Teststationen prägte den Alltag. Das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit wurde Pflicht. Gesundheitsschutz war oberstes Gebot. Nach Entwicklung neuer Impfstoffe begann Ende Dezember 2020 die „größte Impfkampagne in der Geschichte Deutschlands“, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Im April 2023 laufen die letzten Maßnahmen im Kampf gegen Corona aus. Die Corona-Pandemie wurde für beendet erklärt.

Im Namen der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreichte Landrätin Dorothea Schäfer am 01.09.2020 die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz an Ursula Harnecker für ihr besonderes Engagement. Ursula Harnecker hat sich über viele Jahre hinweg in ehrenamtlicher Weise für die Belange Weilers sowie der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe eingesetzt. Insbesondere ihr Wirken bei den Maltesern gilt es hervorzuheben.

Für seine wertvollen Dienste als Diözesanadministrator wurde Berthold Heinrich am 27. April 2021 die Malteser Verdienstplakette in Silber verliehen. Er übte das Amt von 2014 bis 2020 ehrenamtlich aus und prägte den öffentlichen Auftritt der Malteser im Bistum Trier entscheidend.

Nach dreijähriger Corona-Pause ging im 01. April 2023 als Startschuss für die Feierlichkeiten im Rahmen des 50jährigen Jubiläums endlich wieder der Theatervorhang wieder auf: Die Malteser Weiler zogen mit der Komödie "Nonnenpoker" von Jennifer Hülser die Zuschauer in ihren Bann. Das begeisterte Publikum trieb die Akteure zur Höchstleistung an und dankte ihnen am Ende mit Applaus im Stehen. Der Ortsbeauftragte Rainer Harnecker bedankt sich besonders bei der Theatergruppe, den Helfern vor und hinter der Bühne, sowie den unterstützenden Ortsvereinen, die gemeinsam zu dem erfolgreichen Abend beigetragen haben.